Über Ängste

Jeder Mensch kennt Angst und lebt – mehr oder weniger, seltener, öfter oder sogar ständig- mit ihr. Angst hat 1000 Gesichter und 1000 Ausprägungsgrade. Sie kann sich direkt zeigen, als krasse, unverblümte, massive Angst, die dann in uns die Führung übernimmt und alles dominiert. Sie kann aber auch ganz subtil und unauffällig daherkommen und verdeckt aus dem Hintergrund wirken. Im Kopf kann sie sich durch vermehrte Gedanken an Risiken und Gefahren äußern. In unseren Gefühlen gibt es eine ganze Skala von Nuancen, von leichter Beklommenheit über ein eindeutiges Angstgefühl bis hin zu schrecklichen Emotionen von Tod und Grauen. Körperlich gibt es eine entsprechende Skala, von leichter Angespanntheit, z.B. im Nacken, den Schultern und Armen, über ein mulmiges Gefühl im Bauch, bis hin zu heftigen Äußerungen von Angst mit Herzrasen, Schweißausbrüchen, Zittern u.v.a.m.

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Persönlichkeitsentwicklung: lebenslange Arbeit an sich selbst?

Ich habe in meinem Leben eine große Zahl von Übungen gemacht, um an mir selbst, meinem inneren Zustand, meinem Körper, meinem Verhalten zu arbeiten und ein irgendwie glücklicherer, weniger leidender Mensch zu werden. Alle spirituellen Lehren und psychologischen Methoden geben vor, unablässig an sich zu arbeiten und zu üben, Tag für Tag. Einfach nur so zu leben geht gar nicht, nach dem Motto „Stillstand ist Rückschritt“.

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Reicht ein Wochenende?

Reicht ein Wochenende?

An einem “super-intensiven” Wochenende oder in einem Retreat von einer Woche die entscheidenden Veränderungen erreichen, die das ganze Leben transformieren und alles neu machen? Jahrelange Probleme in kurzer Zeit für immer hinter sich lassen mit der neuesten, einzigartigen Methode XYZ?Einen ganzen Intensiv-Tag von “einer der besten Coaches der Welt” geschult werden? Auf dem Esoterik, Coaching &Co.-Jahrmarkt gibt es jede Menge solcher und ähnlicher Angebote. Dass jemand damit seine Brötchen verdient und wieviel, wird aus Respekt von dem vermeintlich tollen Coach/Facilitator/Heiler gar nicht hinterfragt oder nur am Rande wahrgenommen. Zu groß sind die Hoffnungen auf schnelle Erfolge, die hier geweckt werden.

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Von Schubläden und Spaltung

Mögen Sie/ magst du auch diese alten Schränke mit den vielen gleich großen Schubkästen, die es früher in alten Eisenwarenläden oder Apotheken gab? Auf mich üben diese Teile eine gewisse Faszination aus. Hier hat alles seine Ordnung, alles hat seinen Platz, die unzählig vielen kleinen Dinge, die sonst unsortiert in der Gegend herumliegen würden sind schnell zu finden. Klare Strukturen, waagerecht und senkrecht, und alle Schubläden sind genau gleich groß! Wunderbar und beruhigend! Und ästhetisch auch noch mit den schönen alten Hölzern!

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Über meditatives Essen und Trinken

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich während eines Schweige-Retreats die Pause am Nachmittag genossen habe. Nach dem stundenlangen Meditieren ab 5:00 Uhr morgens und der Stunde praktischer Arbeit im Haus, die täglich zu absolvieren war, saß ich nun in der Bibliothek mit meinem Becher Tee in der Hand, umgeben von den vielen alten Büchern, in der Nähe des Altars mit der Buddha-Figur, mit dem wundervollen Ausblick auf den Garten und den Hang hinunter auf den tiefer gelegenen See. Wasser, Bäume, Blumen, Vögel…Natur pur.

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Polarisierung- wie innen so auch außen

Wir leben in bewegten Zeiten, in denen es zunehmend unruhiger zu werden scheint.   Zumindest unsere Medien  zeichnen so ein Bild. Außenpolitisch sowieso, aber auch innenpolitisch  formieren sich mehr und mehr Kräfte gegeneinander anstatt eines Füreinander zum relativen Wohl aller.  Die Polarisierung in gegnerische, wenn nicht  sogar feindliche, Lager  nimmt zu. Die Grundidee der Kombattanten  ist den Gegner zu besiegen, auszuschalten, unschädlich zu machen,  und selbst die alleinige Macht  und Kontrolle über die  Situation zu erlangen.

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Innere Räume betreten

Unseren Input über unsere Sinne unmittelbar wahrzunehmen, ist ein wesentlicher Teil unseres Zugangs zum Hier und Jetzt, ohne den ein Leben in der Präsenz nicht möglich ist. Wer nicht richtig (zu) hört, sieht, riecht, schmeckt, fühlt, läuft halb blind und taub durch sein Leben und verwechselt in seinem Kopfkino ständig seine Vorstellungen und vorgefassten Meinungen über die Dinge mit der Realität. Das ist zwar leider ganz “normal”, verursacht aber jede Menge Probleme. Deshalb ist es in höchstem Maß sinnvoll, die unverfälschte, direkte, unmittelbare Wahrnehmung über unsere Sinne zu üben, bis das zur automatisch ablaufenden neuen festen Gewohnheit geworden ist.

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